Puysegur

Mesmer scheint die Krise mit Krämpfen und ungeordneten Bewegungen als die typische Folge des Magnetisierens angesehen zu haben, obwohl auch er vermutlich andere, ruhige Erscheinungsformen gesehen hat, die aber erst durch seinen Schüler , den Marquis de Puységur unter dem Namen "vollkommene Krise" oder "magnetischer Schlaf" bekannt wurden. Diese von Puységur beschriebene "ruhige" Form der Krise setzte sich als die typische Erscheinungsform einer Krise durch. Der "magnetische Schlaf" ist damit der aus dem Mesmerismus hervorgegangene direkte historische Vorläufer des hypnotischen Zustandes, wie er sich uns heute darstellt. Der Übergang zur ruhigen Krise spiegelt sich auch in der zeitgenössischen deutschen Literatur zum Mesmerismus wider. So berichten Autoren wie Ennemoser und Kluge von Betäubungsschläfrigkeit, Starrsucht, Steifsucht, Schlummer- und Schlafsucht als Folgen des Mesmerisierens.

Die Erscheinungsform der Hypnose, wie wir sie heute kennen, wurde nicht von Mesmer, sondern einem seiner Schüler beschrieben, dem Marquis de Puységur (1751 - 1825). Puységur bezeichnete die von ihm erzeugte Bewußtseinsänderung als "ruhige Krise" oder "magnetischen Schlaf", um sie von der mesmerischen Krise mit ihren krampfartigen Schüttelanfällen abzuheben.

Wie Mesmer benutzte auch Puységur eine Art baquet. In dem nahe bei seinem  Schloß gelegenen Dorf Buzancy übertrug Puységur seine "magnetische Kraft" auf eine Ulme, um die sich die Bauern der Umgebung zur Heilung ihrer Gebrechen versammelten und durch Berühren von Seilen, die an die Ulme geknüpft waren, deren magnetische Kraft auf sich übertrugen.

Literatur:
1) Ennemoser, D. (1819)." Der Magnetismus nach der allseitigen Beziehung seines Wesens, seiner Erscheinung, Anwendung und Entraetselung." Leipzig, Brockhaus.
2) Kluge, K. A. F. (1811)." Versuch eine Darstellung des animalischen Magnetismus, als Heilmittel." Berlin, C. Salfeld.