John Elliotson

John Elliotson (1791 - 1868)

An der Verbreitung des Magnetismus (um 1830) in Großbritannien waren u.a. zwei Personen beteiligt: Der Chemiker Richard Chenevix (1774 - 1830) hatte die Zeit während der Napoleonischen Kriege auf dem Kontinent verbracht und dort 1816 den bekannten Magnetiseur Abbé Faria kennengelernt, dessen magnetische Demonstrationen ihn sehr beeindruckt hatten. In Irland wendete er den Magnetismus therapeutisch mit großem Erfolg an und demonstrierte seine Methode 1829 in London vor einigen interessierten Ärzten; unter ihnen auch John Elliotson. Neben Chenevix war es der Rechtsanwalt Colquhoun aus Edinburgh, der nach seinem Studium in Deutschland, wo er den animalischen Magnetismus kennengelernt hatte, ein zweibändiges Werk ("Isis Revelata") über den Magnetismus in Großbritannien veröffentlichte.

Aber erst mit John Elliotson gelang dem Magnetismus der Durchbruch in England. Elliotson hatte nach den Demonstrationen des französischen Magnetiseurs Baron Dupotet eigene magnetische Versuche unternommen. Elliotson war einer der herausragenden Kliniker seiner Zeit (u.a. setzte er sich für den Gebrauch des Stethoskops ein). Er war seit 1834 Professor für Medizin an der London University und führte magnetische Behandlungen am University College Hospital durch, die auch im einflußreichen Lancet veröffentlicht wurden. Nach Konflikten mit der Leitung des College Hospitals verließ er 1838 die Universität und wendete den Mesmerismus nur noch in seiner Praxis an. Er gründete 1843 die einflußreiche Zeitschrift The Zoist, die bis 1856 lief und u.a. viele Beiträge zur mesmerischen Analgesie enthielt.

Bild rechts: Der Abbé Faria (1750-1818), ein portugiesischer Priester, der aus Goa, Indien, stammte, glaubte, daß der heilende Einfluß des Magnetismus nichts mit der magnetischen Kraft des Magnetiseurs zu tun habe, sondern auf den Fähigkeiten des magnetisierten Patienten beruhe. Er beeinflußte den englischen Chemiker Richard Chevenix, der seine Ideen in England verbreitete. Die Darstellung zeigt eine Skulptur Farias aus Goa, Indien (Siehe auch den Auszug aus Farias Aufsatz in der Bibliothek).