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Hypnose schützt vor der immunologischen Beeinträchtigung durch Stress
Kiecolt-Glaser, J.K., Marucha, P.T., Atkinson, C. & Glaser, R. (2001). Hypnosis as a modulator of cellular immune dysregulation during acute Stress. Journal of Consulting and Clinical Hypnosis, 69 (August-Ausgabe), 674-682.
Daß Hypnose einen Einfluß auf immunologische Prozesse hat, zeigen experimentelle Studien, die den Verlauf allergischer Reaktionen mit Hypnose beeinflussen bzw. klinische Arbeiten/ Fallberichte, die die Reduktion von z.B. Hauterkrankungen wie Neurodermitis etc. via Hypnose belegen. Darüberhinaus sind aber auch Studien - wie die vorliegende von Kiecolt-Glaser et al. - wichtig, die den Einfluß von Hypnose auf die Immunparameter untersuchen, die den Verlauf von Entzündungen, allergischen Reaktionen vermitteln.
Von 130 Medizin- bzw. Zahnmedizinstudenten wurden mit Hilfe von Hypnosetests (StHGSHS:A, SHSS:C) 33 hochsuggestible Studenten ausgewählt, von denen zu Beginn der Studienperiode sowie drei Tage vor einer wichtigen oder der Prüfung am Ende der Studienperiode jeweils eine Blutprobe entnommen wurde. Die hypnotische Gruppe (17 Versuchspersonen) nahm in der Zeit zwischen den Blutproben an gruppenhypnotischen Sitzungen teil (hypnotische Entspannung plus Suggestionen zur besseren Verarbeitung des Lernstoffs) und führte darüberhinaus Selbsthypnose durch, während dies für die Kontrollgruppe (16 Versuchspersonen) nicht der Fall war. Zur Bestimmung der Immunkompetenz wurden weiße Blutzellen (Lymphozyten) der Probanden mit Substanzen (sogenannten Mitogenen wie Phytohämagglutinin) stimuliert, die die Vermehrungsrate (Proliferationsrate) der Lymphozyten beeinflussen. Dabei zeigte sich, daß die Proliferationsrate der Lymphozyten in der Streßphase bei Probanden der Hypnosebedingung signifikant höher war als bei Probanden der Kontrollgruppe, die keine hypnotische Behandlung erhalten hatte.
Weiterhin zeigte sich, daß die Produktion von Interleukin (IL 1) durch weiße Blutzellen während der Streßphase in der Hypnosebedingung höher war als in der Kontrollbedingung.
Diese Unterschiede zwischen Hypnose- und Kontrollbedingung können nicht damit erklärt werden, daß die Studenten in der Hypnosebedingung besser geschlafen hätten. Die Studenten in der Kontroll- wie in der Hypnosebedingung unterschieden sich nicht bezüglich der Schlafdauer. Ebenso bestanden keine Unterschiede bezüglich Alkohol-, Coffeein- oder Medikamentenkonsum